Was bringt 2021? Erwartungen, Herausforderungen und Vorsätze der Kommunikationsbranche

Beatrix Ta

Beatrix Ta

Dr. Beatrix Ta ist Projektmanagerin in der Konzernkommunikation von news aktuell sowie Expertin für Content-Konzeption und -Produktion, die besonders gerne Schachtelsätze verschwinden lässt.

Zum Profil

Es geht aufwärts: Die Kommunikationsbranche blickt optimistisch auf 2021. Zumindest sagt knapp die Hälfte der PR-Schaffenden, dass das neue Jahr besser wird als das alte. Das ist eines der Ergebnisse unserer aktuellen Umfrage, die wir Anfang Dezember gemeinsam mit Civey durchgeführt haben. Teilgenommen haben 500 Fachkräfte aus Kommunikation, Marketing und Medien. 

Demnach glauben 49 Prozent der Befragten, dass 2021 für sie persönlich besser wird als 2020. Für jeden Vierten bleibt alles beim Alten (26 Prozent), nur jeder Fünfte meint, dass 2021 eher bzw. eindeutig schlechter wird (21 Prozent). Männer blicken dabei deutlich optimistischer in die nahe Zukunft als Frauen. Während sich 61 Prozent der männlichen Umfrageteilnehmer eine Besserung für 2021 versprechen, tun dies bei den weiblichen Befragten nur 42 Prozent.  

Welchen dieser Aussagen stimmen Sie im Hinblick auf das Jahr 2020 zu?

Dankbarkeit als prägende Erfahrung

"Dankbar sein für das, was man hat": Jeder zweite Kommunikationsprofi nahm im Rückblick auf 2020 diese Haltung ein (53 Prozent). Dankbarkeit stand somit an erster Stelle der Gemütslagen noch vor der Sorge um die Gesundheit (46 Prozent) und der Sorge um Familie und Freunde (41 Prozent). Hingegen hatte erstaunlicher- und glücklicherweise nur knapp jeder Fünfte 2020 Existenzängste (18 Prozent). Ein dickes Fell zulegen konnten sich aber auch nur wenige: Nur jeden Siebten hat das vergangene Jahr mehr Resilienz gelehrt (15 Prozent). 

Virtuelle Zusammenarbeit und weniger Dienstreisen: Nachhaltige Trends für 2021

Neuerungen und Trends aus 2020, die auch 2021 bestehen bleiben..

Kaum verwunderlich sind die Trends aus der Arbeitswelt, die sich für die Branche auch im neuen Jahr abzeichnen: Digital zusammenarbeiten, bevorzugt aus dem Home-Office, und in der Folge weniger Dienstreisen. Knapp zwei Drittel der Befragten schätzen, dass die Unternehmen im neuen Jahr die digitale Zusammenarbeit weiter ausbauen (64 Prozent). Fast genauso viele glauben, dass das Arbeiten aus dem Home-Office weiter zunehmen bzw. die Präsenzkultur abnehmen wird (63 Prozent). In der Folge wird es nach Einschätzung von 59 Prozent der Befragten auch 2021 weniger Dienstreisen geben. Hoffentlich nicht nur Wunschdenken: Immerhin fast jeder vierte Kommunikationsexperte glaubt, dass sich Nachhaltigkeit auch im neuen Jahr zunehmend im Bewusstsein der Menschen verankern wird (24 Prozent). 

An eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie glaubt hingegen nur knapp jeder Fünfte (19 Prozent). Frauen sind allerdings in puncto Work-Life-Balance optimistischer. Im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen erwarten knapp doppelt so viele weibliche Befragte in dieser Hinsicht für 2021 eine Verbesserung (23 Prozent zu 12 Prozent). Könnte es vielleicht daran liegen, dass Frauen in Zeiten von Home-Office und Home-Schooling einer größeren Belastung ausgesetzt waren als Männer – und daher glauben, dass das alles nur noch besser (und nicht mehr schlechter) werden kann?
 

Positives Arbeitsklima schaffen: größte Herausforderung für interne Kommunikation

Die grössten Herausforderungen der interne Kommunikation für 2021.

Verunsicherung, Entfremdung, Einsamkeit: Die aktuelle sich fortsetzende Krise belastet viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Entsprechend groß ist die Herausforderung für die Unternehmen, eine Unternehmenskultur mit einem positiven Arbeitsklima zu schaffen. 43 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass das die schwierigste Aufgabe für die interne Kommunikation sein wird. Frauen gewichten diese Tätigkeit signifikant stärker als Männer. Während jede zweite Kommunikationsexpertin das Fördern einer guten Betriebsatmosphäre 2021 als größte Herausforderung der Unternehmenskommunikation einschätzt (51 Prozent), sieht das nur einer von drei männlichen Kommunikationsexperten genauso (32 Prozent). 

Herausfordernd im neuen Jahr wird nach Meinung der Befragten außerdem, Veränderungen im Unternehmen kommunikativ zu begleiten (32 Prozent) und die Motivation der Mitarbeiter zu steigern (30 Prozent). 

Lebenslanges Lernen ist 2021 wichtiger als Karriere

Berufliche Vorsätze für 2021

Die inhaltliche Weiterbildung steht an erster Stelle der beruflichen Vorsätze für 2021: Jeder dritte Kommunikationsprofi möchte im neuen Jahr neue Fähigkeiten für den Job erwerben (36 Prozent). 27 Prozent der Befragten haben allerdings explizit keine beruflichen Vorsätze für 2021, ebenso viele wollen zukünftig mehr auf ihre Work-Life-Balance achten (27 Prozent). Überhaupt scheint 2021 für nur wenige das Jahr des beruflichen Durchstartens zu sein: Eine klassische Karriere im Sinn von einem Aufstieg im Unternehmen streben nur 14 Prozent der Kommunikationsprofis an. Noch seltener ist ein beruflicher Neustart geplant: Lediglich acht Prozent wollen sich im kommenden Jahr komplett neuorientieren. Und nur magere fünf Prozent der Befragten haben vor, für einen beruflichen Aufstieg den Arbeitgeber zu wechseln.




 

Warum es viele Gründe gibt, 2021 optimistisch zu starten, erklärt news aktuell Geschäftsführerin Edith Stier-Thompson in ihrem Kommentar auf LinkedIn.