Ein Bild hat gegenüber dem geschriebenen Wort einen entscheidenden Vorteil: Sein Inhalt erschließt sich dem Betrachter intuitiv und binnen kürzester Zeit. Für die Rezeption eines Textes braucht man hingegen wesentlich länger. Welche Trends gibt es aktuell in der Bild-PR? Ein Überblick gibt unser neues Whitepaper "Visuelle PR".
Bild-PR
Der hundertjährige Trend: „A picture is worth a thousand words“ hat Werbefachmann Frederick Barnard bereits 1921 erkannt, als mit Werbebildern geschmückte Straßenbahnen durch Chicago fuhren und Marken ihre Botschaften in der ganzen Stadt sichtbar machten.Trends werden gemeinhin als kurzlebige, wechselhafte Strömungen innerhalb einer Bewegung verstanden. Dass die visuelle PR gegenwärtig als ein heißer Trend der Kommunikation gehandelt wird, dürfte durch oben erwähnten Frederick Barnard als widerlegt gelten, denn sein fast hundertjähriges Zitat taugt als Gastbeitrag für unser Whitepaper zu visueller Kommunikation im Jahr 2018. Wenn Bild-PR also aufgrund dieser Langlebigkeit per Definition nicht als Trend gelten kann, so ist sie eben eine ganz eigene Disziplin der Kommunikation, die ihrerseits von unterschiedlichen Trends durchzogen ist. Wir wollen uns anschauen, welche Trends es ganz aktuell gibt.
Public publish
Da heute anstatt Straßenbahnen die sozialen Medien als öffentliche Träger für Bildbotschaften genutzt werden, haben sich die Regeln geändert: Jeder kann heute visuelle PR machen. War es noch bis Jahrzehnte nach Barnards berühmten Worten Fotografen und Vermarktern vorbehalten, Inhalte in Szene zu setzen und einer breiteren Zuschauerschaft zu präsentieren, können wir das heutzutage via Facebook, Instagram und Co. oft selbst erledigen. Doch Vorsicht: Tausend Worte sind nicht gleich tausend Worte. Ob sorgfältig geschmiedete Zeilen voller Poesie oder ein hastig heruntergetippter Facebookpost: jede Herangehensweise erfüllt einen speziellen Zweck und ist nicht durch die andere ersetzbar. Genau so verhält es sich mit Bildern.
Be social
PR-Bilder können sich auf Social Media einer lockeren, improvisiert wirkenden Bildsprache bedienen, weil es zum gewählten Umfeld passt. Es ist völlig ok, wenn ein Bild Schnappschusscharakter hat, wenn es sich um eine Plattform handelt, die von Schnappschüssen lebt. Authentizität und Persönlichkeit stechen hier die technische Bildqualität. PR-Bilder, die sich glaubwürdig in das soziale Medium einfügen, für welches sie produziert wurden, treffen ins Herz der Zielgruppe und erhöhen durch Interaktionen Reichweite und Kundenbindung. Nicht zuletzt haben auch Schnappschüsse eine immer höhere Auflösung und können durch Filter und Bildkorrekturen mit wenig Aufwand präsentable Ergebnisse erreichen. Das in der klassischen PR-Fotografie eher ungewöhnliche 1:1 Format erfreut sich auf Social Media großer Beliebtheit, da der Bildschirm optimal ausgefüllt wird und den Blick des Betrachters auf das Motiv zieht.
Also nur noch alles selber machen?
Doch so wichtig die sozialen Medien sind, spielt sich nicht die komplette Kommunikation bloß auf Facebook und Instagram ab. Denn neben der Like-freudigen Webgemeinde gibt es noch eine andere wichtige Zielgruppe, die auf ganz andere Art ins Boot geholt wird: Journalisten. Während Konsumenten mit emotionalen Bildern an die Unternehmensstory gebunden werden, freuen sich Vertreter der Medien über eine saubere, professionelle Belieferung von Bildmaterial, das sich zur Weiterverwendung eignet.
Um in den klassischen Medien eine Rolle zu spielen, sollte sich die Bildsprache eines Themas genauso den Ansprüchen dieser Umgebung anpassen. Ein gut ausgeleuchtetes Portrait und ein sauberes Produktfoto entscheiden, ob ein Bild bloß Unterhaltungs- oder auch Nachrichtenwert hat.
Smartphone-Besitzer ist nicht gleich Fotograf
Der Fotografenberuf ist eine Gratwanderung zwischen Handwerk und Kunst, der nicht abgelöst wird, nur weil die Smartphonekameras besser werden.Klicken, um zu posten Ein Highend-Fashionshooting oder eine Landschaftsaufnahme bedürfen nun einmal einer technischen und inszenatorischen Qualität eines Profis.
Jeder hat ein Motiv!
Wer seine PR-Kampagnen vor allem über selbstproduzierte Bilder realisieren möchte, sollte sich also die richtigen Motive suchen. Statt eines perfekten Portraits bietet sich hier beispielsweise ein Blick hinter die Kulissen an, der Mitarbeiter vorstellt oder bei der Arbeit zeigt. Sollen Journalisten das Bild aufgreifen, ist auf Nachbearbeitung und übermäßiges Branding zu verzichten. Dafür sollten die Bilder technische Voraussetzungen erfüllen.
Dieser Beitrag erschien ursprünglich in unserem aktuellen Whitepaper „Visuelle PR. Der endgültige Leitfaden“.
Inhalte des Whitepapers: