Was macht ein gutes PR-Foto aus? Klare Antwort: Es weckt Emotionen in uns. Gelungene PR-Bilder unterhalten uns, informieren, verstören, inspirieren, bringen uns zum Weinen oder zum Lachen. Schlechte Fotos berühren uns nicht, im schlimmsten Fall beachten wir sie gar nicht. Mit diesen 7 Tipps gelingt ein perfektes PR-Foto.
Wieso Werte und Marke? Was hat das mit dem Bild zu tun? Viel! Nehmen wir als Beispiel ein hippes Spa-Ressort. Hier möchte der Inhaber ein „cooles“ Bild für die Website und die sozialen Medien. Nach den Werten des Unternehmens gefragt, kommen dann Begriffe wie „zugewandt, wertschätzend und kundenorientiert“. Das Bild kann also modern sein, aber auf keinen Fall sollte der Protagonist „cool“ im Sinne von abweisend aussehen. Denn wer möchte seine Gesundheit in die Hände eines Menschen legen, der abweisend und im schlimmsten Fall arrogant aussieht?
Neben Marke und Werten muss die Bildsprache zur Zielgruppe passen. Bleiben wir beim Spa-Ressort. Vor der Eröffnung fragt man sich: Wie hoch sind die Preise, wer wird wirklich kommen? Zwei Jahre später stellt man fest: Es kommen eher die Damen, die sich den Luxus wirklich leisten können. Will ich also mein Foto an diese Zielgruppe anpassen, oder will ich eine neue Zielgruppe ansprechen? Riskiere ich vielleicht mit einem falschen Foto meine Stammkunden zu irritieren? Wie kennen mich meine Kunden? Diese Fragen sollten geklärt sein.
Ist das Bild für eine Instagram-Kampagne? Oder eine Webseite? Soll es eine Pressemitteilung begleiten? Je nach Kanal werden verschiedene Bildsprachen nötig. Instagram ist eher bunt und laut – hier braucht es knallige Farben und ungewöhnliche Bilder. Auf Websites dagegen dürfen Bilder (passend zum Layout) ruhige Hintergründe und warme Farben haben. Ist es allerdings ein Pressebild, welches die Zeitungen drucken sollen, sollte sich auch die Ästhetik des Bildes an den redaktionellen Anforderungen an Bildmaterial orientieren. Gestellte Hochglanz-Bilder mit Logo verwenden Medien bestimmt nicht.
Brainstorming, tolle Idee, schlechte Umsetzung – das geschieht leider öfter, als man erwarten sollte. Was ist passiert? Das Budget hat nicht gestimmt. Man sollte sich vorab schlau machen, was für das Shooting eingeplant werden kann und muss. Wer in der Umsetzung an Requisiten, Licht, Make-Up oder im schlimmsten Fall am Fotografen oder der Fotografin sparen muss, weil die Idee für das Budget zu groß war, tut sich keinen Gefallen. Wer nur 500 Euro hat, kann ein tolles Foto machen, wenn er das Budget schon bei der Ideenfindung berücksichtigt.
Budget, Zielgruppe und Kanal stehen. Jetzt fehlt nur noch eins: Was will ich mit dem Bild sagen? Kommen wir noch mal zu unserem Spa-Ressort. Angenommenes Ziel: Mehr Kunden im Luxussegment ansprechen, Pressebilder und Instagram, Budget 5.000 Euro nur für das Shooting (denn man darf ja nicht vergessen, dass es auch ein Budget braucht, um die Bilder zu verbreiten). Die Frage, die sich jetzt stellt: Warum sollten sich die Kunden denn genau jetzt für mein Spa interessieren? Also: Habe ich neue Räume, neue Angebote, etwas verändert, mache ich Charity? Was ist mein Thema, meine Geschichte, was habe ich zu erzählen?
Der Fotograf oder die Fotografin sollte zum Unternehmen, zur Zielgruppe und auch zum Budget passen. Bei der Auswahl sollte man sich nicht alleine auf die Bilder seiner oder ihrer Webseite verlassen. Ein guter Fotograf hat auch ein Portfolio, das er zuschicken kann. Sein oder ihr Stil sollte zum Thema passen. Wenn man z.B. Bilder für die Pressearbeit braucht, sollte man einen Fotografen nehmen, der versteht, dass diese Bilder nicht zu gestellt aussehen dürfen. Wenn es um eine Social- Media-Kampagne geht, sollte die Fotografin ein aussagekräftiges Instagram-Profil haben. Gute Fotografen haben oft eigene Ideen zum gewünschten Thema und konkrete Bildwelten im Kopf, die zum Unternehmen passen sollten.
Das perfekte PR-Foto ist geschossen, das Ziel ist erreicht, das Bild wird von den Medien aufgenommen. Und dann? Das Bild liegt auf einer Festplatte und jeder kann es nutzen? Oder es liegt in einer Datenbank und wird zwei Jahre später noch einmal genutzt? Was ist mit den 25 anderen Bildern, die beim Shooting noch entstanden sind? Gar nicht nutzen? Bilder sollten inklusive der mit den Fotografen und auch den Models vereinbarten Rechten gut verschlagwortet und wieder auffindbar abgelegt werden. Sonst hat man im Zweifel viel Geld ausgegeben und hätte viel mehr dafür bekommen können.